29.08.2009 // Gefahrgut-Übungstag Wacker Burghausen
Heuer war das Ziel wieder das Chemiewerk Wacker Burghausen bzw. die dortige Werksfeuerwehr, von der die Spezialausbildung angeboten wird. Mit dabei waren auch 6 Mann unserer Nachbar-Feuerwehr Stans sowie unser Bezirkschemiker Dr. Albert Keiler, der uns bei Einsätzen mit Gefahrgut und auch bei der entsprechenden Ausbildung immer unterstützt.
Bereits um 05:00 Uhr morgens war Abfahrt am Gerätehaus Jenbach, um pünktlich um 09:00 Uhr vor den Toren des Chemiewerks Wacker Burghausen zu sein, wo wir von den Ausbildern der Werksfeuerwehr empfangen wurden. Gemeinsam fuhren wir dann zur Feuerwache auf dem Werksgelände und absolvierten zunächst den theoretischen Teil der Ausbildung.
Anschliessend stand dann die erste praktische Übung auf dem Programm. Auf dem Übungsgelände war ein Schullabor dargestellt, in dem Schüler unerlaubterweise und unbeaufsichtigt experimentierten. Dabei kam es zu einer heftigen chemischen Reaktion mit starker Rauchentwicklung. Die beiden Schüler kamen dabei mit den Chemikalien in Berührung. Der Hausmeister bemerkte den Vorfall und alarmierte sofort die Feuerwehr.
Die Kameraden der FF Stans übernahmen die Rolle der Ortsfeuerwehr und führten als Erstmaßnahme die Personenrettung unter schwerem Atemschutz durch. Zum Eigenschutz wurde das HD-Rohr eingesetzt und weiters der Gefahrenbereich abgesperrt. Der Gefahgut-Zug der FF Jenbach war inzwischen ebenfalls am Einsatzort eingetroffen und übernahm mit seiner Spezialausrüstung die weiteren Arbeiten im Gefahrenbereich. Unter Einsatz von Vollschutzanzügen wurden drei offene bzw. zerbrochene Gebinde geborgen und in einem Bergefass gesichert. Auch die geschlossenen Gebinde mussten aus dem Labor geborgen werden, um weitere Gefahren ausschließen zu können. Nachdem diese Arbeiten erledigt waren, wurde der eingesetzte Trupp auf der mittlerweile aufgebauten Dekontaminations-Strasse gereinigt, dann konnte der Übungseinsatz beendet werden.
Nach der Mittagspause stand die zweite Übung auf dem Programm, bei der die Feuerwehrler auf folgendes Szenario trafen: bei Verladearbeiten war ein mit Chemikalien gefülltes Fass auf der Ladefläche eines Anhängers umgestürzt und klemmte den Arm eines Arbeiters ein. Die pulverförmige Chemikalie war dabei ausgetreten und bedeckte eine ca. 5 qm große Fläche.
Wiederum übernahmen die Kameraden der FF Stans die Erstmaßnahmen und führten sowohl die Personenbergung als auch die Absperrung der Einsatzstelle durch. Die Beseitigung der Gefahr durch das ausgetretene Pulver übernahmen dann wieder die Spezialkräfte der FF Jenbach unter Einsatz von Vollschutzanzügen.
Jeweils im Anschluss an die Übungen gab es eine Nachbesprechung, bei der die Ausbilder neben lobenden Worten zugegebenermaßen auch einige Punkte fanden, an denen wir noch arbeiten müssen – aber gerade das macht so einen Übungstag ja so wertvoll.
Mit der Besichtigung der Spezialfahrzeuge der Werksfeuerwehr beendete man den offiziellen Teil des Übungstages und begab sich zum Quartier. Dort nutzten die Kameraden der Feuerwehren Stans und Jenbach den Abend, um in einer intensiven Nachbesprechung das Erlebte gemeinsam zu verarbeiten.