Nr. 094 // 21.08.2009 Gefahrenguteinsatz mit Chlorgas
In einem Schwazer Privathaus mit Hallenbad kam es im zugehörigen Mischraum zur Freisetzung von Chlorgas. Zur Entkeimung wird bei kleinen Bädern Chlor in Form von Tabletten oder Granulat im Wasser gelöst. Dies führte der Hausbesitzer in gewohnter Manier durch, jedoch kam es diesmal aus bislang ungeklärten Umständen zu einer starken Reaktion, wobei Chlorgas freigesetzt wurde. Der Hausbesitzer begab sich sofort aus dem Mischraum und verständigte die Leitstelle Tirol über den Zwischenfall. Daraufhin alarmierte diese die Feuerwehren Schwaz und Jenbach, die sofort zum Unfallort ausrückten.
Unter Einsatz von Vollschutzanzügen konnte das unkontrolliert und heftig reagierende Granulat in ein Überfass gegeben und aus dem Haus gebracht werden. Trotz Verdünnung mit reichlich Wasser konnte die Reaktion vor Ort nicht gestoppt werden. Somit traf die Einsatzleitung den Entschluss, das Fass zunächst aufs freie Feld zu transportieren, um nicht weiter Chlorgas im Bereich von geschlossener Wohnbebauung freizusetzen. Auf dem Feld angelangt wurde das Granulat weiter verdünnt, bis die Reaktion schließlich zum Erliegen kam und das Fass einer Entsorgungsfirma mit Verantwortung übergeben werden konnte.
Am eigentlichen Einsatzort wurde unterdessen mit der Belüftung des Gebäudes begonnen und ein Belüftungsgerät von der Haustüre aus zum Einsatz gebracht. An der Abluftöffnung, einem Kellerfenster, wurde das mit der Raumluft austretende Chlorgas niedergeschlagen, um eine Gefährdung der Umgebung zu verhindern. Abschließend wurde unter Einsatz entsprechender Messtechnik sichergestellt, dass keine gefährliche Chlorgaskonzentration mehr in der Raumluft vorhanden war.