Übungen

02.04.2014 // Heißausbildung

Atemschutz – Heißausbildung

Die ersten beiden Mittwoche der heurigen Übungssaison 2014 standen im Zeichen einer Sonderausbildung für unsere Atemschutzgeräteträger. Durch den bevorstehenden Abriss mehrerer alten Gebäude in der Prantelsiedlung, hatten wir die Möglichkeit unter sehr realistischen Einsatzbedingungen eine umfangreiche Atemschutz-Heißausbildung durchzuführen.

Am 02.04.2014 wurde eine Zugsübung bei einem der beiden Gebäude abgehalten. Hierbei konnten zwei Trupps unter sehr realen Bedingungen das richtige vorgehen bei einem Kellerbrand trainieren.

Hierbei galt es mehrere Personen aus dem bereits stark verrauchten Gebäude durch die beiden Atemschutztrupps zu bergen. Im Anschluss bekämpfte ein Trupp das Feuer im Keller.

Nach Bergung aller Personen sowie dem ablöschen des Feuers wurde der Mannschaft das richtige anbringen eines sogenannten Rauchvorhanges / Rauchverschlusses gezeigt.

Der Einbau des Rauchverschlusses in Zugangstüren zu Brandräumen. oder Wohnungseinheiten stellt sicher, dass nach Öffnung der Türe kein weiterer Brandrauch in den Treppenraum gelangt.
Durch den Einsatz der Überdruckbelüftung wird bereits vorhandener Rauch im Treppenraum entfernt und dieser als Rettungsweg freigehalten.

Weiters konnte der sehr interessierten Mannschaft im Anschluss noch der richtige Umgang mit dem sogenannten „Nebellöschsystem“ gezeigt werden. Für diese Übung wurde nochmals die Küche im Gebäude in Brand gesteckt um die Vorteile des Systems realitätsnah zu zeigen.

1. Schnelleres Löschen

Mit dieser neuen Technologie kann man schnell mehrere Spezial-Löschlanzen einsetzen und damit rasch den gewünschten Löscherfolg erzielen.
Da man bei dieser Art der Brandbekämpfung weder Türen noch Fenster öffnen oder das Dach aufbrechen muss, verhindert man auch die unerwünschte Zufuhr von Sauerstoff, was die Intensität des Feuers nur erhöhen würde.
Das Löschen des Brandes erfolgt effektiv, da der zerstäubte Nebel in den heißesten Teil des Brandherdes hineingesprüht wird.
Die feinverteilten Tröpfchen bewirken eine nahezu vollständige Verdampfung des Wassers. Je mehr Wasser verdampft, desto schneller ist der Erfolg bei der Brandbekämpfung.

2. Erhöhte Sicherheit
Da bei dieser Art der Brandbekämpfung kein zusätzlicher Sauerstoff zugeführt wird, ist die Gefahr gering, dass das Feuer auf das ganze Gebäude übergeht. Die Gefahr eines Flash Overs ist deutlich geringer.
Sollte es dennoch zu einer Durchzündung oder Explosion im Gebäudeinneren kommen, ist bei dieser Technik das Risiko für Personenschäden kalkulierbarer, weil man immer eine Wand oder ein Dach zwischen sich selbst und dem Brand hat.

3. Geringere Wasserschäden
Da das Löschen im heißesten Teil des Brandes durch zerstäubten Wassernebel erfolgt, wird eine fast völlige Verdampfung des Wassers bewirkt. Jede Löschlanze verbraucht nur 70 Liter Wasser pro Minute bei 6 bar Druck. Die Kombination von schnellem Löscherfolg und geringem Wasserverbrauch reduziert die Wasserschäden erheblich.

09.04.2014 Gemeinschaftsübung

Vergangenen Mittwoch war es dann nun so weit, unser Kommandant Stellvertreter Sebastian Atzl organisierte erneut eine ausgeklügelte Heißausbildung.

Diesmal beim Abrissgebäude in der Huberstraße.

Übungsannahme ein Wohnungsbrand in einem Mehrparteihaus mit mehreren vermissten Personen.

Dem Einsatzleiter der Feuerwehr Jenbach bot sich zu Anfang, der sogenannten „Chaosphase“ ein nicht allzu leichtes Szenario. Mehrere Personen schrien vom Balkon und Fenster aus um Hilfe . Drei Personen sind laut einem Mieter noch in den Wohnungen vermisst.

Sofort wurden zwei Atemschutztrupps zur Personensuche bzw. Brandbekämpfung in das stark verrauchte Gebäude geschickt.

Den beiden im Gebäude arbeitenden Atemschutztrupps wurde einiges abverlangt. Fast jede Tür musste mittels Axt geöffnet werden. Kein leichtes unterfangen in stark verrauchten Räumen! Weiters mussten mehrere kleine Brände abgelöscht werden und die vermissten Personen geborgen werden.

Währenddessen wurde der Hubsteiger in Stellung gebracht und barg die am Balkon vom Rauch abgeschnittenen Personen.

Mittels einer Schiebeleiter konnte eine weitere Person am hinteren Teil des Gebäudes geborgen werden.

Nach Rund 30 Minuten waren alle Personen geborgen und das Übungsziel erreicht.

Nach Rückzug aus dem nun vollständig gelöschten Gebäude wurde dann noch vom Kommandant der Feuerwehr Jenbach eine Nachbesprechung mit der Mannschaft durchgeführt, um aufgetretene Fragen zu klären und Feedback für die weitere Ausbildung zu erhalten.

Ein Großer DANK gilt unserem Sebastian der diese Übung wieder einmal perfekt vorbereitet hatte .