Jahre 1875 – 1882
1875
29.06.
Weihe der von den Frauen Jenbachs gespendeten Fahne.
Als Fahnenmutter fungierte Fräulein Caroline Strasser, Neuwirtstochter. Erschienen waren die Feuerwehren von Innsbruck, Schwaz, Rattenberg und Kufstein mit Fahne.
1877
Datum unbekannt
1.Einsatz der FF. Jenbach
Aufgrund eines langanhaltenden Regens drohte durch den Kasbach große Gefahr für das Dorf. Alarmierung kurz nach der Mitternachtsstunde. Die Gefahr kann jedoch durch das tatkräftige Eingreifen der Wehr verhindert werden.
22.04.
Oberkommandant wurde der Fabrikant Josef Lutz
22.07.
1.Brandfall der FF. Jenbach um halb acht Uhr Abends.
Schadensfeuer in der Küche des sogenannten „Kaufmanntischlerhauses“ (ehem. Postgasse 1).Der Brand konnte vor Eintreffen der Wehr gelöscht werden.
Artikel aus dem Boten für Tirol und Vorarlberg vom 23. Juli 1878.
“Jenbach 23. Juli. Gestern gegen ½ 8 Uhr Abends verkündeten die Sturmglocken den Ausbruch eines Schadenfeuers welches in der Küche im s.g. Kaufmanntischlerhause entstanden war, es wurde dasselbe jedoch durch das schnelle und besonnene Einschreiten einiger wackerer Männer, die in der Küche waren, alsbald gelöscht. Jedoch hatte die hiesige freiw. Feuerwehr dabei Gelegenheitgehabt, zu zeigen und zu beweisen das sie die Prädikate “brav und gut geschult” wirklich verdienen, denn kaum war der erste Glockenschall vom Thurme erklungen, als auch schon aus den schmetternden Signalhörnern die Alarmrufe ertönten und mit unglaublicher Schnelligkeit hatten sich die Feuerwehr Mitglieder theils alsogleich zum Brandplatze theils zum Spritzenmagazin begeben, um die nöthigen Löschrequisiten zu besorgen. Da das Feuer, wie schon erwähnt, gelöscht war, war für die Thätigkeit der Feuerwehrauch kein Feld mehr vorhanden. Die Feuerwehr Jenbach hat jedoch schon durch das unglaublich schnelle Erscheinen gezeigt, daß das Vertrauen, welches in dieselbe gesetzt wird, gerecht fertig sei. Am Brandplatz erschien auch der um das hiesige Löschwesen sehr verdiente Herr Director Carl Bauer, auch wurden die zwei neu construierten Spritzen der hiesigen Gewerkschaftbereitwillig und schnellstens zum Brandplatze gestellt. Jenbach kann überhaupt mit Befriedigung auf die bestehenden Löschanstalten blicken, da außer den vielen vorhandenen Löschrequisiten im Dorfe ein Hydrant und ein Reservoir errichtet ist, u. wenn sich der vielbesprochene Plan verwirklichen wird, auch in der Schalsergasse Reservoirs zu errichten, alle Punkte im Dorf hinreichend mit Wasser vorbereitet sind.”
27.07.
In der Commandantschaftssitzung wurde beschlossen nachfolgenden Herren ein Anerkennungsschreiben, welche sich beim Brande am 22 Juli in so schneller und besonnener Weise hervortaten zukommen zu lassen:
Herrn Georg Ramminger, Herrn Heinrich Hutter, Herrn Johann Angerer, Herrn Eduard Schwemmberger
1879
23.04.
Brand beim Huberweber.
24.04.
Anlässlich der Silberhochzeit des Kaiserpaares Franz JosephI und Kaiserin Elisabeth organisierte die Feuerwehr einen Fackelzug, ausgehend vom Spritzenmagazin zur Herrn Franz Huberischen Sensenfabrik, durch das Dorf zur Gewerkschaft und zurückgekehrt über das Bräufeld wieder zum Spritzenmagazin. Der Zug bestand aus einer Standarte mit beleuchteten Doppelaar, der Musikkapelle und einem Zug aus 160 Lampen und Fahnenträgern, auch die löbliche Gemeindevorstehung und Organe der hiesigen k.k. Finanzwache nahmen am Fackelzug Anteil. An verschiedenen Orten wurden Ständchen gebracht und am Zeisel- und Burgeck brannten Bergfeuer. Der Zug wurde durch fortwährenden Gekrache der Pöller begleitet und dauerte ca. eineinhalb Stunden.
1881
14.08.
Rückte die Fahnenabordnung anlässlich der Durchreise seiner Majestät Kaiser Franz Josef zum Bahnhof aus.
Seine Majestät erkundigte sich beim Herrn Oberkommandant wann diese Feuerwehr gegründet wurde und wie viele Mitglieder sie zähle.
08.12.
Feuersignal um halbdrei Uhr morgens. Feuer im sogenannten Stahlschmiedhaus(heutiges VZ) Besitzer Berg- und Hüttenwerk. Der Brand konnte nach eineinhalb Stunden auf den Dachboden beschränkt werden. Die ebenfalls am Brandplatze erschienene Feuerwehr Stans half bei den Löscharbeiten tatkräftigt mit.
Übersetzung des Schreibens des Bezirkshauptmannes,vom 9.Dezember 1881 an die Gemeinde anlässlich dieses Brandes.
An die Gemeindevorstehung in Jenbach
Indem ich die Anzeige über den dort in der vergangenen Nacht ausgebrochenen Brand zur Nachricht nehme, glaube ich die Gemeindevorstehung zur Vorbeugung künftiger ähnlicher Unglücksfälle aufzufordern, sowohl die Feuer- als auch die Baupolizei mit allen Eifer und der nötigen Strenge unter steten Zuziehung von Fachkundigen durchzuziehen.
Der dortigen freiwilligen Feuerwehr, welche hohe ersprießliche Hilfe geleistet haben soll, und die Feuerwehr von Stans, welche bereits willig herbeigeeilt ist, ersuche ich auch in meinen Namen den besten Dank und die wohlverdiente Anerkennung bekannt geben zu wollen.
1882
08.01.
Ein Küchenbrand im Maurerhaus konnte vor Alarmierung der Feuerwehr gelöscht werden. Der Herr Oberkommandant und einige Feuerwehrmitglieder waren bereits vor Ort.
17.05.
Da die Jenbacher Stahlschmiede verkauft wurde, musste die Feuerwehr das Gebäude räumen. Die Gemeinde beschloss daher neben dem Gemeindehaus ein neues Spritzenhaus zu erbauen.
Da der Gemeindeausschuss den Bau einer Turnhalle für nicht notwendig erachtete und diesen ablehnte, aber auch aus geschäftlichen Gründen legte Oberkommandant Lutz sein Amt zurück. Bis zur Neuwahl übernahm Kommandant-Stellvertreter Kastner diese Aufgabe.
13.- 15.08.
fanden in Innsbruck die Festlichkeiten zur Feier des 2. österreichischen Gautages, des 10 jährigen Gründungsfestes des tirolerischen Gauverbandes und des 25 jährigen Gründungsfestes der Innsbrucker freiwilligen Feuerwehr statt.
13.08.
Um 7.00 Uhr früh fuhren ca. 40 Mitglieder mittels Zug nach Innsbruck, um an dem großen Festumzug teilzunehmen. Bereits am Vorabend wurden die durchreisenden Feuerwehrgäste mit Musik am Bahnhof empfangen und begrüßt. Nach 2stündiger Fahrt kam man in Innsbruck an.
Nach feierlicher Begrüßung aller Gäste gab es Mittagsessen, im Verband mit den Schwazern in Wilten beim Riesen Haimon.. Danach besuchte ein Großteil den Berg-Isel, der andere Teil besuchte Freunde oder Verwandte oder ging in die Stadt.
Um 4.00 Uhr nachmittags begann der Festumzug, wo unsere Wehr in Parade und die Steiger in voller Rüstung teilnahmen. Anschließend gab es noch eine Löschprobe der Innsbrucker Feuerwehr. Somit war der offizielle Teil beendet. Man begab sich daher noch auf den Festplatz zur Unterhaltung bei lieblichen Weisen der Musikkapelle. Um 12 Uhr nachts brach man dann zur Heimfahrt mit dem Zug auf.
26.11.
Feierlicher Einzug ins neue Spritzenhaus. Seit 1955 steht an diesem Platze das Postamt.